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Kühe stehen auf einer Weide in der Oberpfalz.

Neben Studium, Arbeit und Haushalt ist es nicht immer leicht, für Mahlzeiten zu sorgen, die dem eigenen Anspruch auf Nachhaltigkeit genügen. Das Juradistl-Projekt leistet mit der extensiven Weidehaltung von Schafen und Rindern einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der heimischen Natur- und Artenvielfalt.

Juradistl-Lamm und Juradistl-Weiderind, die regionalen Naturschutzprodukte des Oberpfälzer Jura, kommen regelmäßig in den Mensen des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz auf den Tisch.

Dass man beim Genuss eines guten Essens auch Lebensräume für viele seltene Tier- und Pflanzenarten unserer Heimat erhalten kann, erläutert der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Regensburg, Josef Sedlmeier, einer der Projektträger von "Juradistl": „Noch vor 50 Jahren waren der Wanderschäfer oder auch weidende Rinder das gängige Bild der Landwirtschaft. Als Nebenprodukt dieser sehr extensiven Nutzung von Feld und Flur entstanden vielfältige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Die starke Intensivierung in der Landwirtschaft hat das geändert. Produkte, die nach wie vor extensiv, also mit positiven Effekten für Natur- und Artenreichtum erzeugt werden, bringen meist weniger Ertrag, sind deshalb deutlich teurer und anspruchsvoller zu vermarkten. Dafür wurde im Kerngebiet des Oberpfälzer Jura, das große Teile der Landkreise Amberg-Sulzbach, Neumarkt i. d. Opf., Regensburg und Schwandorf umfasst, die Naturschutzmarke ‚Juradistl‘ geschaffen.“

„Jeder Euro, der für ‚Juradistl‘-Produkte ausgegeben werde“, so Sedlmeier weiter, „belohne den Verbraucher und die Verbraucherin nicht nur mit einem naturnahen und tiergerechten Qualitätsprodukt aus der Region, sondern helfe auch dabei, ein Stück ländlicher Kultur, traditionelles Handwerk und regionale Wirtschaftkreisläufe zu fördern. ‚Juradistl‘ möchte also nicht nur Naturschutz, sondern auch Zusammenhänge zwischen Natur, Erholung, Wirtschaften, Essen und Trinken, Gesundheit und damit die Lebensqualität als solches ins Bewusstsein rücken.“

Unser Angebot für Studierende: Juradistl-Lamm und Juradistl-Weiderind

Die Juradistl-Lamm-Spezialitäten kommen von heimischen Hüteschäfern. Kräuterreiche Trockenhänge werden beweidet, wachsen deshalb nicht zu und können so ihren Reichtum an Tier- und Pflanzenarten erhalten. Im Stall sind die Schafe nur im Winter, wenn in der Flur kein Futter verfügbar ist. Die viele Bewegung an der frischen Luft tut den Tieren gut und sorgt auch für die hervorragende Qualität des Fleisches, das schließlich in den Mensen auf den Teller kommt.

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Gleiches trifft auf das Juradistl-Weiderind zu. Dort, wo durch extensive Rinderbeweidung noch Blumen und Kräuter wachsen, gibt es viele Vögel, Insekten und andere Tierarten. Diese artenreichen Wiesen sind aufgrund der starken Intensivierung in der Landwirtschaft mittlerweile besonders stark gefährdet.

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Wir sind Partner für Natur- und Artenschutz

Das Studentenwerk unterstützt artgerechte und regionale Tierhaltung mit nachvollziehbarer Herkunft. Wir übernehmen Verantwortung für regionale Kreisläufe, für die heimische Kulturlandschaft und für gutes und gesundes Essen für Studierende.

Das gilt im Übrigen auch für die Juradistl-Apfelsaftschorle der Regensburger Kelterei Nagler, die in unseren Mensen und Cafeterien angeboten wird. Die Apfelsaftschorle stammt aus Streuobst-Äpfeln und ist damit der geeignete Durstlöscher für alle, die auf nachhaltig erzeugte Produkte aus unserer Region setzen.

Juradistl - Biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura

Juradistl ist das größte Biodiversitätsprojekt der Oberpfalz. Es ist damit Bestandteil der Bayerischen Biodiversitätsstrategie 2030 und wird mit Mitteln des Freistaats Bayern unterstützt. Die Regierung der Oberpfalz hilft hier tatkräftig, um die Umsetzung des Projekts mit zu begleiten. Und in dieser Umsetzung gibt es viele Partner, die für Juradistl zusammenarbeiten. Die Landschaftspflegeverbände Amberg-Sulzbach, Neumarkt i. d. Opf., Regensburg und Schwandorf sind die Träger des Projekts. Damit sind auch die Kreisverwaltungen, die Städte Amberg und Regensburg und die zahlreichen Kommunen in den Landkreisen mit im Boot. Aber auch viele weitere Behörden, Vereine, Verbände und nicht zuletzt die Juradistl-Markenfamilie: Die Schäfer, die Landwirte, die Schlachtbetriebe, die Metzgereien, die Gastwirte und auch Obstbaumbesitzer und die Privatkelterei Nagler aus Regensburg, die eine Apfelschorle aus Juradistl-Streuobst herstellt. Sie alle vereint ein Ziel: Der Erhalt der biologischen Vielfalt im Oberpfälzer Jura.