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Der neue, nachhaltige Einwegbecher des Studentenwerks aus Papier, beschichtet mit Polyacid (Biokunststoff)

Herkömmliche To-go-Becher sind praktisch – aber schaden der Umwelt enorm. Das Studentenwerk Niederbayern/ Oberpfalz hat deshalb reagiert. Im Mai führt es nachhaltige Einwegbecher für die Heißgetränke in den Cafeterien ein.

Die neuen Becher bestehen aus einem Faserverbundwerkstoff mit einer Innenbeschichtung aus Biokunststoff. So können sie rückstandslos abgebaut oder CO2-neutral verbrannt werden. Zusätzlich verkauft das Studentenwerk auch Mehrwegbecher.

To-go-Trend
Schnell vor der Vorlesung einen Kaffee holen? Nicht nur in der Arbeitswelt, auch im Studienalltag ist der To-go-Trend ungebrochen. Studierende wie Mitarbeiter der Hochschulen greifen zum Einwegbecher, was einen enormen Verbrauch erzeugt. Für die Gastronomie an den Hochschulen in Regensburg, Passau, Landshut, Deggendorf, Pfarrkirchen und im Wissenschaftszentrum Straubing ist das Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz zuständig. Es verpflegt damit täglich in etwa 50.000 Studierende. Geschäftsführerin Gerlinde Frammelsberger bilanziert den Verbrauch: „Auch wenn viele Studierende und Hochschulmitarbeiter sehr umweltbewusst handeln und ihre eigene Kaffeetassen mitbringen: Nicht immer hat man die eigene Tasse griffbereit. Der To-go-Becher ist unschlagbar nützlich und wird gerne genommen. An allen Standorten des Studentenwerks zusammen genommen fallen so jährlich fast eine Million Einwegbecher an.“

Herkömmliche Problembecher
Problematisch sind beim konventionellen Einwegbecher sowohl die Produktion als auch die Entsorgung. Die Becher bestehen überwiegend aus Papierfasern, für die praktisch keine Recyclingpapierfasern genutzt werden. Für die Herstellung müssen also Bäume gefällt werden. Zusätzlich bestehen sie auch aus Kunststoff, d. h. für die Produktion wird Rohöl benötig. Diese Mischung aus Papierfasern und Kunststoff sind weder ein Fall für die Papiertonne noch für den Plastikmüll.

Neue Lösungen für Bio- und Fairtrade-Kaffee
Das Studentenwerk hat deshalb umgedacht. „Wenn der Einwegbecher nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken ist, möchten wir an unseren Standorten wenigstens To-go-Becher anbieten, die so umweltverträglich und nachhaltig wie möglich sind. Schließlich kauft das Studentenwerk Kaffee, Tee und Kakao seit Jahren ausschließlich Bio und Fairtrade. Die  Studierenden konnten gerade erst auf unserer Facebook-Fanpage darüber abstimmen, ob sie CO2-neutralen, das heißt mit dem Segelschiff gelieferten Bio- und Fairtrade-Kaffee wünschen. Da sollte auch der Becher für das Getränk ökologisch überzeugen“, so Gerlinde Frammelsberger. Das Studentenwerk ging deshalb auf die Suche nach Alternativen zum konventionellen Einwegbecher. Gefunden hat es mehrere Produzenten, die auf eine umweltbewusste Herstellung, nachhaltige Materialien und die Möglichkeit einer umweltschonenden Entsorgung setzen.

Studierendenvertretungen entschieden mit
Ihre Zielgruppe band das Studentenwerk in die Entscheidungsfindung mit ein. Markus Reitmair, Leiter der Hochschulgastronomie des Studentenwerks, traf sich mit den Studierendenvertretungen der Hochschulen und stellte ihnen eine Auswahl umweltverträglicher Becher ohne Kunststofffolienbeschichtung vor. Die Studierendenvertreter wählten den grünen Gewinnerbecher aus, der zukünftig an den Hochschulen zu sehen sein wird. „Das Studentenwerk ist sehr zufrieden mit der Wahl“, bestätigt Markus Reitmair. Denn der Becher besteht aus einem Faserverbundwerkstoff aus Papier, beschichtet mit Polyacid, auch als Polymilchsäure oder Biokunststoff bekannt. Reitmair erläutert die Vorteile: „Während Kunststoff nicht verrottet, zersetzt sich Biokunststoff innerhalb kurzer Zeit. Deponiert baut er sich rückstandslos ab.“ Auch der Deckel des Einwegbechers ist aus Biokunstoff und damit vollständig abbaubar.

Mehrwegbecher – die beste Wahl
Wie nachhaltig ein Einwegbecher auch sein mag: Der Mehrwegbecher ist die beste Wahl für die Umwelt. Deshalb verkauft das Studentenwerk ab Mai auch Mehrwegbecher nach hohem ökologischem Standard an den Kassen der Cafeterien.

Bildnachweis:
Für alle Bilder: Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz